Eine barrierefreie Website ist eine Website, auf deren Inhalte unabhängig von den Beeinträchtigungen des Nutzers zugegriffen werden kann und deren Funktionalität auch von möglichst unterschiedlichen Nutzern genutzt werden kann.
Als Entwickler können Sie leicht davon ausgehen, dass alle Nutzer Ihre Seite per Tastatur, Maus oder Touchscreen sehen und verwenden können. Dies kann für manche Nutzer gut funktionieren, für andere aber Probleme bereitet, die von einfachen Ärgernissen bis hin zu kompletten Hindernissen reichen.
Die unterschiedlichen Anforderungen der Nutzenden verstehen
Wenn Sie etwas über Barrierefreiheit erfahren, ist es hilfreich, ein Verständnis für die vielfältige Bandbreite von Nutzern auf der Welt und die Arten von Themen zur Barrierefreiheit zu haben, die sie betreffen. Zur weiteren Erklärung finden Sie hier ein informatives Video von Victor Tsaran, Technical Program Manager bei Google.
Grundsätzlich lassen sich Bedenken hinsichtlich der Barrierefreiheit in vier große Kategorien unterteilen:
- Vision
- Motorik/Feinmotorik
- Akustisch
- Kognitiv
Bei der Planung für Barrierefreiheit geht es darum, Nutzer zu berücksichtigen, die mit einer Beeinträchtigung oder Behinderung in einer oder mehreren dieser Kategorien konfrontiert sind. Bedenken Sie, dass diese Erfahrung nicht physisch oder vorübergehend ist, z. B. wenn Sie versuchen, an einem hellen, sonnigen Tag draußen auf einen Bildschirm zu lesen, oder ein Gerät mit einer Hand bedienen, während Sie eine Tasse Kaffee tragen.
Wenn Sie solche Situationen im Voraus einplanen, erhalten Sie eine Erfahrung, die robuster ist und unabhängig von deren Fähigkeiten oder Kontext für mehr Nutzer funktioniert.
Vision
Sehbeeinträchtigungen reichen von eingeschränktem oder eingeschränktem Sehvermögen bis hin zur vollständigen Erblindung. Nutzer mit eingeschränktem Sehvermögen können für den Zugriff auf Inhalte eine Kombination aus Bildschirmvergrößerung, Designs mit hohem Kontrast und Sprachausgabe verwenden. Einige Nutzer verwenden möglicherweise einen Screenreader oder eine Braillezeile, um auf einer Seite zu navigieren, Aktionen auszuführen oder Beschreibungen von Inhalten und Steuerelementen zu lesen.
Motorik/Feinmotorik
Eine motorische oder feinmotorische Beeinträchtigung kann die Nutzung einer Maus, eines Touchscreens oder eines anderen Zeigegeräts beeinträchtigen. Einige Nutzer verwenden möglicherweise alternative Eingabegeräte, um auf Inhalte zuzugreifen. Zu diesen Geräten können eine Tastatur, Head- oder Eye-Tracking-Software, Schaltergeräte, Sip-and-Puff-Geräte oder Voice Access gehören.
Akustisch
Hörbeeinträchtigungen reichen von Schwierigkeiten beim Hören bestimmter Frequenzen über Probleme bei der Sprachverarbeitung bis hin zur vollständigen Unfähigkeit, Töne zu hören. Nutzer mit einer Hörbehinderung können Untertitel oder Transkripte als Alternative zum Ton in einer Benutzeroberfläche bieten.
Kognitiv
Kognitive Beeinträchtigungen sind eine weit gefasste Kategorie, die Themen wie ADHS, Legasthenie und Autismus umfasst, um nur einige zu nennen. Die Anpassungsmöglichkeiten für diese Nutzer sind sehr unterschiedlich, aber generell möchten sie möglicherweise Ablenkungen, Blinken, starke Animationen und alles minimieren, was den Nutzerkontext auf der Seite auf unerwartete Weise verändert. Nutzer können auch benutzerdefinierte Farben und Stile verwenden, um die Lesbarkeit zu verbessern oder Kopfschmerzen zu vermeiden.
Nächste Schritte
Nachdem Sie nun ein allgemeines Verständnis der Barrierefreiheit haben, ist es an der Zeit, mit den spezifischen Details zu sprechen, angefangen mit dem Zugriff über die Tastatur.